Transformationsprozesse: Es muss sich etwas verändern bei dir im Unternehmen, im Schulbetrieb oder in der Organisation und dir begegnet vor allem eines: Widerstand. In diesem Blogartikel gebe ich dir 5 Wirkfaktoren an die Hand, die dir helfen.

Transformations­prozesse: Mit diesen 5 Wirk­faktoren gelingt eure Transformation

Inhalte

Du weißt genau: Es muss sich etwas verändern bei dir im Unternehmen, im Schulbetrieb oder in der Organisation und dir begegnet vor allem eines: Widerstand.

Es ist so anstrengend und fühlt sich an, wie gegen Windmühlen anzukämpfen. Dabei ist dir vollkommen klar, dass ihr als Team um den Transformationsprozess nicht drumherum kommt.

Dir werden Sätze entgegengebracht, wie…

  • Warum sollen wir was ändern?”
  • Bei uns ist das anders. Das geht nicht so einfach.”
  • Das haben wir schon immer so gemacht.”
  • Das haben wir schon probiert, das geht nicht.“
  • Dafür haben wir echt keine Zeit.”

Kommt dir das bekannt vor?

Ja ganz ehrlich: Transformation im Unternehmen ist nicht easy. Viele Veränderungsprojekte sind schleppend und frustrierend. Das muss aber nicht sein. In diesem Blogartikel gebe ich dir 5 konkrete Tipps für wirksame Veränderungsprozesse mit.

Was bedeutet Transformation?

Transformation ist ein Veränderungsprozess, bei dem du im Idealfall weißt, wo du hinwillst, was deine Vision ist, was anders werden soll und bei dem sich wirklich grundlegende Dinge verändern sollen.

Das Wichtige ist: Du kennst den Weg dahin noch nicht. Du kennst zu dem Zeitpunkt noch keine Best-Practise-Ansätze.

Und genau deshalb ist  es so wichtig, ins bewusste Wahrnehmen und ins Spüren zu kommen, um gemeinsam einen Weg zu finden.

Es gibt nicht DIE eine richtige Lösung. Alles andere wäre ein Change-Prozess. Mehr dazu findest du auch hier: Change vs. Transformation.

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5 Wirkfaktoren für Transformations­prozesse

Transformation Faktor 1: Die Spitze geht voran

Eine Transformation in einer Organisation ist aussichtslos, wenn sie von den Verantwortungsträger:innen nicht gewollt, getragen und vorangetrieben wird.

Die ersten 2 Fragen an dich dürfen also immer sein:

  1. Ist das Führungsteam dabei?
  2. Stehen die Verantwortlichen dahinter und haben die Notwendigkeit der Transformation erkannt?

Wenn nicht, kann ein Transformationsprojekt kaum gelingen. Es braucht eine klare Vision und Positionierung, um den Mitarbeitenden mit gutem Beispiel voranzugehen.

Das heißt nicht, dass die Führungskraft ganz genau wissen muss, wo es hingeht und alle rennen hinterher. Das ist in dieser komplexen Welt gar nicht mehr möglich.

Die gute Nachricht: Wenn wir die Intelligenz aller in der Organisation mitnehmen, können wir den Weg gemeinsam finden.

Es braucht also besonders bei den Führungskräften das Wissen, dass die Transformation notwendig ist und die grobe Vision, wo es hingehen könnte, um die Veränderung zu meistern.

Daher beginnt Führung für die Transformation bei der Selbstführung an.

Du bist die Führungskraft? Dann stell dir folgende Frage:

  • Bist du als Führung klar und sicher und bist dir deiner Vorbildfunktion bewusst?
  • Kannst du mit Unsicherheit, Komplexität und Veränderung umgehen?
  • Was bedeutet für dich Transformation?

Ich vergleiche Transformationsprojekte gern mit einem Wirbelsturm: Das Äußere ist stark in der Veränderung, es wirkt eine enorme Kraft. Und im Inneren ist das ruhige Auge.

Wenn du diese Klarheit in dir hast, dann kannst du mit dieser Kraft im Außen arbeiten und kannst die Transformation wirklich voranbringen.

Bringen die Führungskräfte diese Sicherheit, Klarheit und die Vorbildfunktion nicht mit, entstehen Unsicherheiten und Spannungen bei den Mitarbeitenden. Sie fragen sich: „Wohin wollen wir eigentlich?“

Ziel ist es also, die Führungskräfte für die Transformation im Unternehmen zu gewinnen, sie miteinzubeziehen und sie zu stärken, damit sie zum Veränderungsprozess stehen können. Somit können sie auch als Vorbild vorangehen und eine starke Kraft in der Organisation auslösen.

Sprich: Es lohnt sich, die Spitze mit an Bord zu holen.

Transformation Faktor 2: Klare Kommunikation: Kommuniziere ehrlich, offen und wertschätzend

Was ich oft erlebe: Viele Organisationen vergessen, dass die Mitarbeitenden nicht auf demselben Stand an Informationen sind und sie nur eine “Einbahnstraßenkommunikation” pflegen.

Damit meine ich folgendes: Häufig wird ein Projektteam initiiert, das das große Ganze im Blick hat und Impulse setzen kann. Das ist wichtig. Dieses Projektteam entwickelt Vision, Strategie und Plan. Stück für Stück wird eine Info nach der anderen nach unten weitergegeben.

Was das Projektteam meistens vergisst: Dass die Mitarbeitenden nicht schon 8 Monate an diesem Prozess gesessen haben. Dass sie noch nicht erkannt haben, warum die Transformation überhaupt notwendig ist.

Sie sind noch ganz woanders, da sie auch einfach mit der operativen Arbeit beschäftigt waren.

Das Projektteam ist aber schon 8 Monate weiter und hat eine ganz andere Perspektive. Wenn allerdings aus dieser Perspektive kommuniziert wird, dann reden alle aneinander vorbei.

Was passiert: Das Projektteam fragt sich, warum die Mitarbeitenden nicht mitkommen wollen. Schnell entsteht der Vorwurf von Widerstand. Die eigentliche Ursache liegt aber darin, dass die Mitarbeitenden weder das Wissen noch den Überblick oder die Sicherheit haben.

An dieser Stelle sind folgende Punkte hilfreich:

  • transparente Kommunikationsstrukturen
  • Dialogformate
  • Feedbackstrukturen
  • Partizipationsformate, z.B. Open Space Räume

Ja, das braucht auch Zeit. Mithilfe dieser Form von wertschätzender Kommunikation schaffen wir die Beziehung und das Verständnis für den Transformationsprozess, sodass weniger Widerstand entsteht.

Das führt dazu, dass du weniger überzeugen musst, weil du die Menschen mehr einlädst und wirklich mitnimmst. Weniger Kampf, mehr Ausgestaltung von guten Lösungen. Dadurch gelangst du in den Gestaltermodus und kommst in deine Selbstwirksamkeit.

Dein Auftrag heute: Schau dir eure Kommunikation an.

Transformation Faktor 3: Akzeptiere, dass nicht alle mitmachen

Du kannst nicht erwarten, dass du etwas entscheidest und dann gehen alle einfach mit. Das zu erkennen und zu akzeptieren hat viel mit Wertschätzung und Respekt gegenüber deinen Kolleg:innen und Mitarbeiter:innen zu tun.

Was du aber machen kannst: Entscheiden, wohin sich die Organisation entwickeln soll. Kommuniziere klar, was gewünscht ist und was nicht. Daraufhin kannst du den anderen den Raum geben, zu entscheiden, ob sie dabei mitgehen möchten oder nicht.

Kurz: Sprich die Einladung aus und positioniere dich klar. Wenn du nicht direkt Klartext sprichst, verlierst du viel Energie.

Nehmen wir an, das ist bereits geschehen: Nun können die Meinungen auseinander gehen. Schau, dass ihr als Organisation einen guten Weg findet UND dass die Einzelperson für sich einen guten Weg findet.

Tauchen wir einmal ab in die Schulen: Nicht alle können sich mit dem neuen pädagogischen Konzept identifizieren. Wichtig ist dann, in den Austausch zu gehen und zu sagen: „Genau das erwarten wir hier. Und ich merke, dass du damit unglücklich bist. Lass uns nun gemeinsam schauen, was für dich ein besserer Weg sein kann.“

Setze die Skeptiker nicht einfach vor die Tür (außer sie möchten gern gehen), sondern findet im Austausch gemeinsam einen gesunden Weg für alle.

Mein Tipp: Klartext reden. Manchmal sind die klaren Worte sehr hart UND eröffnen gleichzeitig neue Wege.

Mitarbeitende können sich DAFÜR entscheiden und sind dabei. Andere nicht. Manche gehen. Was gleichzeitig geschieht: Du positionierst deine Organisation auch im Außen dafür.

Organisationen, die ihre Transformation und ihre Werte klar nach Außen benennen, haben teilweise das Problem von Fachkräftemangel nicht mehr, weil die Mitarbeitenden sich damit identifizieren, sich gern bewerben und bleiben.

Fazit: Je klarer wir uns positionieren, desto einfacher wird es, die Menschen zu finden, die mit uns diesen Weg gehen wollen.

Sei mutig, dich zu positionieren.

Transformation Faktor 4: Befähige die Menschen

Ein wichtiges Learning: Menschen brauchen nicht nur die Bereitschaft, sondern auch die Fähigkeit.

Oft glauben Führungskräfte, dass sie ihren Mitarbeitenden von heute auf morgen sagen können, dass sie ihre Entscheidungen selbst treffen dürfen. Leider funktioniert das nur selten, da ihnen jahrelang antrainiert wurde, dass sie das nicht dürfen. Von heute auf morgen wird das nichts.

Im Podcastinterview (Folge 34) vor einigen Monaten brachte es Sebastian Köppel so wunderbar auf den Punkt: „Wir müssen die Mitarbeitenden dazu erziehen, dass es die Erziehung nicht mehr braucht.“

Das Geheimnis: Befähige die Menschen dazu, ihre Konflikte selbst zu lösen. Dafür braucht es z.B. Selbstorganisation und Kommunikationsskills. Wenn du möchtest, dass deine Mitarbeitenden mit den Zahlen arbeiten können, die du transparent machst, musst du es ihnen beibringen, sonst können sie es nicht. Das gilt es zu erkennen.

Erwarte nicht, dass alle die Fähigkeiten und den Wunsch nach Verantwortung mitbringen. Dann wirst du enttäuscht.

Sieh lieber genau hin und frag dich:

  • Wo stehen unsere Mitarbeitenden?
  • Welche neuen Verantwortungsbereiche wollen wir ihnen übergeben?
  • Welche Kompetenzen brauchen sie dafür? Brauchen sie ein Kommunikationstraining? Oder brauchen sie die innere Klarheit? Müssen sie erstmal in ihren Stärken gestärkt werden, damit sie sich auch trauen, die Verantwortung zu übernehmen?

Du merkst schon: Das geschieht nicht von einem Tag auf den anderen. Es ist ein Prozess, der ganz oft in Transformationsprozessen vergessen wird.

Fakt ist: Menschen brauchen Kommunikationsfähigkeiten, Methoden der Selbstorganisation, die Zeit und Möglichkeit zu reflektieren, was ihre Stärken sind sowie den Raum, Dinge auszuprobieren.

Noch ein Gedanke: Transformation ist ein Katalysator für eigene Themen. Du wirst viel mehr mit dir selbst konfrontiert und genauso geht es auch deinen Kolleg:innen und Mitarbeitenden. Biete ihnen also Unterstützung, damit du sie mitnehmen kannst.

Transformation Faktor 5: Gehe ganzheitlich vor!

Sicher kennst du den Spruch: Culture eats strategy for breakfast.

Mit anderen Worten: Neue Strukturen und Prozesse reichen leider nicht aus, sondern es braucht auch die Inner Work.

Sieh dir also die Organisationskultur an: Vergibst du noch Boni an Einzelpersonen? Dann brauchst du nicht erwarten, dass die Leute als Team besser zusammenarbeiten, denn du erziehst ja Einzelkämpfer:innen.

Als kleine Anekdote an dieser Stelle:

Ein Abteilungsleiter erzählte mir im Führungscoaching ganz euphorisch, dass er einen Innovationsraum kreiert hatte, den nur leider keiner nutzte. Mein Impuls dazu: Wenn die Haltung im Unternehmen weiterhin wie folgt lautet: „Wer mit Post-its spielt, der arbeitet nicht“, dann wirst du auch keinen aus deinem Team dort finden. Die Führungskraft muss als Vorbildfunktion dienen: Du als Abteilungsleiter musst diesen Raum nutzen und Meetings dort durchführen. Sitz dort selbst öfter und sei für Gespräche ansprechbar.

Die Kultur muss es erst langsam lernen, dass das sein darf und erwünscht ist. Erst dann werden auch mehr Leute dorthin kommen und das Angebot nutzen.

Das ist eine Einladung und braucht Zeit.

Daraus lernen wir: Nimm Transformation immer ganzheitlich in den Blick. Dafür braucht es 4 verschiedene Dimensionen: Die Achse zwischen Innen und Außen sowie zwischen Ich und Wir.

Sieh dir zum einen die einzelnen Menschen an: Welche Haltung und Glaubenssätze haben sie? Und welches Verhalten zeigen sie?

Und zum anderen wirf einen Blick auf das System: Welche Kultur und welche Werte herrschen vor? Wie zeigen sich die Beziehungen im Alltag? Welche Strukturen und Prozesse habt ihr?

Transformationsprozesse ganzheitlich gestalten: Nutze die 4 Dimensionen des integralen Modells, um Veränderungsprozesse wirksam zu gestalten.

Das Problem: In Transformationsprozessen sehen sich viele nur die Strukturen und Prozesse an und haken einen Punkt nach dem anderen wie auf einer Checkliste ab. Aber Transformation ist keine Checkliste

Du darfst dich also immer wieder fragen:

  • Was heißt das jetzt für die einzelne Person?
  • Was heißt das für die Glaubenssätze?
  • Für das Verhalten?
  • Für das Kollektiv?

Behalte diese 4 Quadranten im Blick und die Transformation wird erfolgreich.

Zusammenfassung & Fazit: 5 Erfolgsfaktoren für Transformationsprozesse

Einmal zusammengefasst die 5 Faktoren:

  1. Die Spitze geht voran
  2. Klare Kommunikation: Kommuniziere ehrlich, offen und wertschätzend
  3. Akzeptiere, dass nicht alle mitmachen
  4. Befähige die Menschen
  5. Gehe ganzheitlich vor

Kurz und knackig: Transformation im Unternehmen ist kein Zuckerschlecken.

Transformation bedeutet Arbeit und es braucht Mut, Klarheit, Neugier, Commitment und Kernfürsorge.

Transformation benötigt Leadership.

Der Trick ist: Für eine geglückte Transformation bedarf es Verantwortungsträger:innen, die Verantwortung übernehmen wollen, als Vorbild vorangehen, bei sich anfangen zu arbeiten und dann auch die Transformation im Unternehmen oder in der Schule vorantreiben.

Dafür braucht es Raum und Zeit.

Die gute Nachricht: Aus meinen Erfahrungen mit Unternehmen und Schulen im Transformationsprozess habe ich ein Leadership-Programm entwickelt, um Führungskräfte und Verantwortungsträger:innen zu begleiten.

So können sie die Kompetenzen, die es für Transformation, New Work und Leadership braucht, in einem geschützten Raum erwerben und ausprobieren, um sie dann in der Praxis umzusetzen.

Das Leadership-Programm zusammenWachsen hilft Führungskräften dabei, wirklich zu Leadern zu werden, die bewegen - im Innen und im Außen.

Du möchtest tiefer in das Thema Leadership für Transformationsprojekte einsteigen?

Dann informiere dich jetzt über unser Leadership-Programm:

Hier begleiten wir angehende und aktive Führungskräfte & Verantwortungsträger:innen wie dich über 8 Monate intensiv, so dass sie als Führungskräfte gestärkt sind, ihre Leadership-Skills auf ein nächstes Level gebracht haben und mit Präsenz und Achtsamkeit führen.

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    Autorin: Romy Möller

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